Schauen Sie uns in unserer Destille über die Schulter

und genießen Sie das fertige Destillat zu einem guten Essen

In unserem über 400 Jahre alten Gewölbekeller werden im Herbst unsere edlen Brände und Liköre hergestellt. Damit Sie sich ein Bild von unseren Produkten machen können, möchten wir Ihnen kurz die Herstellung von Obstbränden erklären:

Zunächst ist die Auswahl des Obstes von entscheidender Bedeutung. Wir verwenden nur am Baum voll ausgereiftes, einwandfreies Obst ohne Blatt und Stiel. Wie Sie sicher wissen entsteht Alkohol durch die Vergärung von Fruchtzucker. Für diesen Gärungsprozess sind Hefezellen, wir verwenden Reinzuchthefe, verantwortlich. Zunächst wird das Obst zerkleinert und in spezielle Maischefässer gefüllt und mit der Hefe versetzt. Innerhalb von 12 Stunden wird die Vergärung eingeleitet. Als Nebenprodukt der Vergärung entsteht Kohlensäure, die für die Konservierung der Maische entscheidend ist. Je nach Gärtemperatur wird die Maische nach 8 – 12 Wochen mit dem Defaktometer auf ihren Restzuckergehalt überprüft. Befindet sich der Restzuckergehalt unter 4%, ist die Gärung abgeschlossen und nach erfolgter Brenngenehmigung durch den Zoll kann mit dem Brennen begonnen werden. In der Zeit zwischen 6.00 Uhr und 20.00 Uhr darf nun gebrannt werden.

 

Die Maische wird in die sog. Brennblase, die ein Fassungsvermögen von 150 l besitzt, eingefüllt und mittels Gasgebläsebrenner langsam erhitzt. Bei einer Temperatur von 80°C erreicht der Alkohol seinen Siedepunkt und beginnt „auszugeisten“. Dabei steigt er nebelförmig in den Geisthut auf und fällt kondensiert in das Nachbrenngerät, den Dephlegmator. Dort sind 3 Böden vorhanden durch die der Alkohol hoch potenziert und gereinigt wird. Danach läuft der durch den Vorkühler in den Kühlturm (doppelter Tellerkühler). Mittels elektronischer Regulierung wird die Vorlaufmenge eingestellt. Durch verschiedene Kühleinrichtungen gelangt der Vorlauf (ca. 1 l), der Mittellauf (entspricht einer von uns definierten Alkoholkonzentration von ca. 75% vol.) und der Nachlauf (unter 75% vol., enthält neben Schwebeteilchen auch Hefe, Fuselöle und minderwertigen Alkohol) zum Auslauf und wird vom Brenner fein säuberlich getrennt. Der Brennvorgang dauert ca. 4 Stunden. Viel Geduld ist beim Brennen erforderlich, denn nur ein langsamer Brennverlauf ermöglicht das perfekte Abtrennen des Herzstückes vom Rest des Brandes.

 

Der Alkohol wird in einem Durchlauf gebrannt, der sog. Rauhbrand und gefolgt vom Feinbrand sind heutzutage nicht mehr nötig. Die Ausbeute aus 100 kg Obst beträgt je nach Sorte ca. 1,5 – 5 l Alkohol (z.B. Kirschen 5l und Aprikosen 3,2 l). Dieser Alkohol muss nun mit ca.11,60 € pro 1 l Reinalkohol versteuert werden. Hierbei spielt auch die Maischemenge und der Ausbeutesatz eine Rolle.

 

Der nun entstandene Brand wird gesammelt und reift 3 Jahre in Edelstahl-Behältern, bevor er mit weichem Quellwasser auf Trinkbrandweinstärke von 43 % vol. herabgesetzt wird. Nach der abschließenden Filtration wird das Destillat von Hand in Flaschen abgefüllt und etikettiert. Der Obstbrand ist nun für den Verkauf fertig.

 

Unsere Hausbrände werden weitestgehend aus einheimischem Obst mit größter Sorgfalt in unserer Brennerei vom Chef persönlich gebrannt. Diese Sorgfalt und Liebe werden Sie sicher bei unseren Bränden herausschmecken können.